Von: G. Kaletta

Umzug der Talbachhexen in Marbach

Sichtlich genoss Karl Lachnit, dass er beim Jubiläumsumzug vom ehemaligen Ortsvorsteher Rolf Effinger chauffiert wurde. Bei allen vorhergegangen Umzügen musste der Zunftmeister der Marbacher Talbachhexen laufen. Foto: Bartler-Team

VS-Marbach - Rund 8000 Zuschauer säumten gestern die Straßen Marbachs, um beim großen Fastnachtsumzug der Talbachhexen zu deren 25-jährigem Bestehen dabei zu sein. Serviert wurde ihnen das närrische Spektakel von etwa 2400 Hästrägern aus 70 Zünften und zahlreichen Musikkapellen. Wenn man bedenkt, dass Marbach nur etwas über 2000 Einwohner zählt, stieg gestern die Bevölkerungsdichte für wenige Stunden um ein Vielfaches an. Anlass war wieder einmal der Fastnachtsumzug der Talbachhexen, der seit einem Vierteljahrhundert zu den alljährlich ersten närrischen Großveranstaltungen in der Region zählt. Ein weiterer Grund dafür, dass dieser Umzug die Zuschauer immer wieder in Massen anlockt, ist, dass es den Gastgebern stets gelingt, Fastnachtsvereine zur Teilnahme zu gewinnen, die bislang noch nie in der Raumschaft auftraten. Heuer prasselten auf die Talbachhexen sogar jede Menge von Anfragen von Zünften zur Beteiligung am Jubiläumsumzug ein, die jedoch nicht alle berücksichtigt werden konnten. Ein Umzug mit über 100 Gruppen wäre möglich gewesen, doch man muss auch seine Grenzen kennen, meinte Zunftmeister Karl Lachnit.

Die großen und kleinen Zuschauer genauso wie die Narren kamen jedenfalls wieder einmal auf ihre Kosten. Den Hästrägern machte es sichtlich Spaß, ihr Publikum mit Stroh auszupolstern oder mit Konfetti zu überschütten.

Ihr ganz besonderes Augenmerk hatten die Hexenzünfte auf die hübschen Mädchen gelegt, die sie durch Hexenmühlen drehten oder ihnen Strohbäder verpassten. Über zwei Stunden hinweg erschallten allerlei Narrenrufe entlang der Umzugsstrecke, die von den Zuschauern gerne erwidert wurden, schließlich winkten ihnen von den Hästrägern zum Lohn Süßigkeiten.

Überhaupt waren die Zuschauer gut drauf, schunkelten oder sangen zur Musik der Kapellen und Guggenmusiken mit. Manche der Stammzuschauer fragten sich, wie die Talbachhexen es eigentlich fertig bringen, dass sie bei ihren Umzügen immer gutes Wetter haben. Irgendwie scheinen sie einen guten Draht nach oben zu haben.