Von: H. Schimkat

Jetzt gibt es fast 200 Talbachhexen

Marbacher Hexentaufe lockt die Schaulustigen an. Höhepunkt ist Umzug am 27. Januar

Teufel, Teufel: Pate Klaus Ehler kippt das Gebräu stellvertretend für den Täufling Amelie Baumann herunter. Bild: Schimkat

Fünf neue Hexen wurden gestern nach einer gründlichen Prüfung in der Festhalle in die Reihen der Talbachhexen aufgenommen. Damit zählen die Hexen zur Stunde insgesamt 196 Mitglieder, 75 sind aktive Erwachsene, 22 aktive Kinder. Während am langen Tisch noch die Laufbändel, die in diesem Jahr eingeführt werden, auf die Schürzen genäht wurden, standen die Neuen, schön mit Seil zusammengebunden, schlotternd im Nebenraum, wussten sie doch nicht so genau, was auf sie zukommen würde.

Die Talbachhexen hatten sich wieder etwas einfallen lassen, denn zusammengebunden mussten die fünf Anwärter sich über ein Pferd wuchten, vorübergehend wusste keiner, wo denn jetzt die Beine und Arme waren. Der Teufel schaute genüsslich zu, sein Hexengebräu hatte er schon vorbereitet.

Auf einem großen Stapel waren Besen, Handschuhe, Halstuch und geringelte Strümpfe gut versteckt, diese galt es jetzt zu finden, und zwar für jede Neuhexe das richtige Stück. Sollten die Neulinge jetzt geglaubt haben, dass sie die Prüfung bestanden hatten, sahen sie sich getäuscht. Der Eid, wonach ein jeder dem Teufel während der hohen Tage ewige Treue verspricht, Arbeit, Familie und Freunde dabei vernachlässigt, musste gesprochen werden. Dann hieß es „Augen zu“ und runter mit dem ekligen Gesöff, dessen Farbe schon den Puls ansteigen ließ. „Geht doch“, lobte der Teufel, dann wurden die Täuflinge mit Urkunden und ihrem Hexenhäs belohnt.

Für die Talbachhexen geht es jetzt stramm dagegen. Die Vorbereitungen für den Hexenball am 26. Januar laufen auf Hochtouren. Der große Umzug am Sonntag, 27. Januar, wird den Talbachhexen noch einmal alles abverlangen. 55 Gruppen mit etwa 1700 Hästrägern werden wieder in Marbach erwartet. Neben Gruppen aus der näheren Umgebung werden auch Gruppen wie der Narrenverein Rebehansele aus Singen oder Guggenmusiker aus der Schweiz erwartet.

Der Ringzug wird wie in jedem Jahr Sonderfahrten zu dem in der Region überaus beliebten Umzug in Marbach anbieten, hieß es jetzt abschließend in der Vorschau.