Von: G.Kaletta
Hexen treiben in Marbach Unfug mit Zuschauern
Ein Vollbad in Papierschnitzeln musste manch junge Dame bei den Erzinger Rebfüdle über sich ergehen lassen.Foto: Ursula Kaletta
VS-Marbach - Wie konnte es anders sein: Die Hexenzünfte bestimmten beim gestrigen Jubiläumsumzug der Talbachhexen das Geschehen entlang der mit etlichen tausend Zuschauern gesäumten Umzugsstrecke.
An der 25. Auflage des närrischen Spektakels nahmen 2000 Hästräger aus 65 Zünften und Musikgruppen teil. Der seit einem Vierteljahrhundert zu den ersten närrischen Großveranstaltungen in der Region zählende Fastnachtsumzug der Talbachhexen ist ein Garant dafür, dass die Zuschauer immer wieder Hästräger von Fastnachtsvereinen zu sehen bekommen, die bislang noch nie in der Raumschaft auftraten. Somit haben die Talbachhexen ihrem Umzug ein Markenzeichen verliehen, und dass dieses besondere Wertschätzung bei den Umzugsbesuchern genießt, bestätigt sich alljährlich darin, dass zu der närrischen Veranstaltung die Massen strömen. Heuer wurde die Marke von 8000 Zuschauern zwar nicht geknackt, doch die Organisatoren waren mit der Besucherresonanz durchaus zufrieden. Auch die Betreiber der zahlreichen Besenwirtschaften entlang der Umzugsstrecke hatten keinen Anlass, sich über fehlende Umsätze zu beklagen, denn der Glühwein und sonstige Getränke fanden ihre Konsumenten.
Ungewohnt war heuer, dass als Startsignal für den Umzug keine Feuerwerksraketen in den Himmel stiegen, was kurzfristig vor Ort behördlicherseits verboten wurde. Eine weitere Änderung ergab sich darin, dass nicht wie gewohnt die Talbachhexen, sondern das Jugendblasorchester der Stadtmusik Villingen den Umzug anführte. Somit konnten die Zuschauer schon von weitem hören, dass sich die Narren nähern. Die großen und kleinen Zuschauer, genauso wie die Narren, kamen jedenfalls wieder einmal auf ihre Kosten. Den Hästrägern machte es sichtlich Spaß, ihr Publikum mit Stroh auszupolstern, mit Konfetti zu überschütten, oder ein Bad in Papierschnitzel zu verpassen. Ihr ganz besonderes Augenmerk hatten die Hexenzünfte auf die hübschen Mädchen gelegt, die sie mit Vorliebe durch Hexenmühlen drehten.
Fast zwei Stunden erschallten allerlei Narrenrufe entlang der Umzugsstrecke, die von den Zuschauern gerne erwidert wurden, schließlich wurden sie dafür von manchen Hästrägern mit Süßigkeiten belohnt. Überhaupt waren die Zuschauer gut drauf, schunkelten oder sangen zur Musik der Kapellen und Guggenmusiken mit.