Von: H. Schimkat
Für Reinhold Seyffarth und Karl Lachnit, beide sind Ehrenvorsitzende der Talbachhexen Marbach, war am Samstag ein ganz besonderer Abend. Ausgesprochen kurzfristig hatten sie erfahren, dass sie anlässlich der außerordentlichen Mitgliederversammlung für ihre ganz besonderen Verdienste für die Talbachhexen mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg in Silber ausgezeichnet würden.
Oberbürgermeister Rupert Kubon hatte es sich nicht nehmen lassen, seinen Urlaub in Österreich um einen Tag zu verkürzen, um die beiden Ehrenvorsitzenden persönlich auszuzeichnen. Die hatten es noch nicht ganz verinnerlicht, dass sie geehrt würden, aber sie hätten es sich verdient, betonte der Oberbürgermeister.
Matthias Lachnit, stellvertretender Vorsitzender und kommissarischer erster Vorsitzender, hatte seine Position genutzt, um bei der Stadt anzuklopfen, ob diese Ehrung möglich sei. Nachdem Kubon sich um die großen Verdienste von Lachnit und Seyffarth kundig gemacht hatte, beide sind Gründungsmitglieder der Talbachhexen, die im vergangenen Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum gefeiert hatten, setzte er die Hebel für die Ehrung durch das Land Baden-Württemberg in Bewegung.
Reinhold Seyffarth hatte die Idee, in Marbach die Hexengruppe zu gründen und sofort stand ihm Karl Lachnit mit seiner Familie zur Seite. „Ihnen ist es zu verdanken, dass die Marbacher Fasnet zu dem geworden ist, was sie heute darstellt“, betonte Kubon. Beide seien maßgeblich am Aufbau des Vereins beteiligt gewesen, erklärte er und meinte, er könne es sich gut vorstellen, wie viel Arbeit dahinter stehe, jährlich einen Hexenball, einen immer größer werdenden Umzug, die Hexentaufe, das Helferfest und die eigene Teilnahme an vielen Umzügen befreundeter Zünfte zu stemmen, lobte Kubon. „Sie haben sich sehr verdient um das Gemeinwohl des Vereins und auch der Stadt gemacht, daher ist es mir wichtig, Ihnen heute die Landesehrennadel selbst zu überreichen“, unterstrich Kubon.
Ortsvorsteherin Diana Kern-Epple betonte, sie sei sehr froh, dass die Talbachhexen schon seit 26 Jahren existieren. Damals bei der Gründung hätten viele Leute geunkt, das könne doch nicht gut gehen, einen Fasnetverein in einem so kleinen Ort wie Marbach zu gründen und am Leben zu halten, die Talbachhexen hätten allen, die negativ dachten, eines Besseren belehrt, freute sie sich. „Die Hexen haben einen großen Stellenwert bis weit über die Grenzen des Ortes hinaus und haben ihre Gemeinnützigkeit auch in der Form, dass sie nach jeder Fasnet einen großen Geldbetrag an Einrichtungen, die jeden Cent benötigen, spenden“, lobte sie. Auch Cornelia Lachnit, die Frau, die Karl Lachnit immer unterstützte und ebenfalls nicht bei den Talbachhexen wegzudenken ist, wurde mit einem großen Blumenstrauß gedankt.
Seyffarth und Lachnit dankten allen Mitgliedern und Bürgern für ihre Unterstützung und meinten, am Anfang hätten sie auch Bedenken gehabt, ob der Verein Bestand habe. Heute habe man immerhin zweihundert Mitglieder, sagten sie stolz.